Echt irre, diese Irland (4)

Jetzt wird es zeit für die vierte Etappe unserer Irland-Rundreise, die uns von Ballyvaughan nach Clifden führte. Aber wie bereits bei Kilkenny, unserer ersten Station, lag unsere Unterkunft nicht im Ort, sondern ca. 5km entfernt, direkt an der Sky Road. Was das bedeutet, habe ich versucht im vorigen Beitrag mit dem Absatz über die irischen Straßen zu beschreiben. Um es aber auf den Punkt zu bringen: 5km klingt nicht sehr weit, aber bei einer Straße, die überwiegend nur ein Fahrzeug breit ist und auf einer Seite an der Klippe liegt, war ich jedesmal froh in Cilfden oder an unserem B&B Rockmont House heil angekommen zu sein.

Besagte Unterkunft hatte, neben der Lage, noch eine Besonderheit zu bieten, nämlich hauseigene Klippen, die über einen Fußweg nur für Gäste erreichbar waren. Hier waren wir dann ganz alleine, konnten die Seeluft und den Ausblick genießen und natürlich konnte ich ein paar Fotos schießen, die deutlich besser sind als die von den Cliffs of Moher. Clifden selbst ist ein nettes, kleines Städtchen, das eigentlich fast nur aus einem Straßendreieck besteht, um welches sich praktisch alle Pubs und Geschäfte gruppieren. Wir hatten während unserer Tage dort die Möglichkeit, verschiedene davon zu besuchen und waren stets zufrieden. Allerdings war auch hier und in der Umgebung der Regen wieder einmal unser treuer Begleiter, diesmal aber besonders fies, denn er kam immer wieder wortwörtlich aus heiterem Himmel.

Unser erster Ausflug führte uns dann in den nahegelegenen Connemara National Park mit seinen schönen Rundwegen und absolut genialen Panorama-Ausblicken. Connemara ist im Gegensatz zu Burren, woher wir kamen (siehe Teil 3), völlig anders, nämlich nicht karg und felsig, sondern überwiegend grün mit Mooren, Feuchtgebieten und einigen Bergen. Ein lohnenswerter Trip, auch wenn es bei uns ziemlich zugig und frisch war, als wir auf den Hügel gewandert sind. Am nächsten Tag zog es uns dann noch ein Stückchen weiter zur Kylemore Abbey. Grund war überwiegend der starke Dauerregen, der uns bewog ein Ziel zu suchen, wo man etwas indoor erleben kann. Die Idee war sicher gut, denn auch gefühlte tausende Andere hatten sie. Kylemore Abbey ist halt ein Touristenziel und obwohl der Parkplatz gar nicht so besetzt war, war natürlich das Gebäude wegen des Wetters prallvoll. Was mich daran am meisten ärgerte, waren Unmengen an US-amerikanischen Touristen, die ihre massiv übergewichtigen Körper durch die Gänge wälzten und immer mit ihren coffee-to-go Bechern herumhantierten – grauenhaft! Ach so, Kylemore Abbey ist ein ehemaliges Herrenhaus, welches seit geraumer Zeit als Kloster dient und auch lange ein durch die dortigen Nonnen betriebenes Internat beheimatete. An manchen Ecken glaubte man in Hogwarts zu sein. Also, trotz der geschilderten Negativpunkte, sehr lohnenswert und auch lehrreich. Als dann der Regen doch irgendwann nachließ, konnten wir natürlich nicht abfahren, ohne die dortigen wunderschönen Park- und Gartenanlagen ausgiebig zu durchwandern. Auf dem Rückweg zu unserer Unterkunft haben wir dann noch kurz einen Abstecher zum Clifden Castle gemacht, welches niemals eine Ritterburg war, sondern der Herrensitz des Stadtgründers John D´Arcy, um dort noch ein wenig zu spazieren und Fotos zu machen, bevor der nächste Regenschauer uns wieder einholte.

Am nächsten Tag ging es dann schon in Richtung Dublin, dem Endpunkt unserer Rundreise, aber das ist eine andere Geschichte. Hier erst einmal die Fotos zu diesem Teil.

Stay tuned

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