Echt irre, dieses Irland (2)

Weiter geht’s mit Teil 2 meines Irland-Reiseberichts. Nächstes Ziel war Killarney, ein Ort, der mir erstmal einen Schock versetzte, denn wir waren wohl in der Touristenhaupstadt Irlands angekommen. Es fing schon damit an, dass wir bei der Einfahrt im Stau standen, offenbar war gerade Anreisetag. Anfangs dachte ich, das komplette Städtchen besteht nur aus Hotels, B&Bs und Ramschläden Geschäften für Touristen. Meine Frau sagte nur Rüdesheim Drosselgasse.

Glücklicherweise verbesserte sich mein Eindruck deutlich, beginnend mit unserer Unterkunft Woodlawn House, einem ehemaligen Herrenhaus, das nun als Herberge dient und nur ca. 10-15 Minuten zu Fuß vom Stadtzentrum entfernt ist, wo wir am ersten Abend Tatler Jack fanden, einen richtig guten Pub mit jeder Menge Bier und leckerem Essen (ich hatte ein Beef and Guinness Stew). Das Ganze steigerte sich nochmals deutlich, denn auf halbem Weg zum Zentrum fanden wir die Killarney Brewing Company, eine lokale Craftbeer-Brauerei inklusive Ausschank. Sorry, ich wollte natürlich sagen Taproom. Absolut genialer Stoff, zig Sorten, netter Service und schöne Location. Das wurde dann zu unserem Stammlokal für die drei Tage.

Am Folgetag, dem 21. Juni, war dann Wandern angesagt. Wir hatten eine schöne Runde geplant zu Muckross Abbey, Muckross House, dem Torc Wasserfall und wieder zurück. Eigentlich lockere ca. 20km ohne nennenswerte Steigungen, wären da nicht zwei Faktoren gewesen, die sich negativ auswirkten. Zum einen (natürlich) der mehrfach unvermittelt einsetzende irische Regen, der uns erwischte, und das Fehlen von Wanderwegen, das uns zwang, einige Abschnitte direkt am Straßenrand zu laufen, was nicht immer angenehm und teilweise auch recht gefährlich war. Gelohnt hat es sich trotzdem, denn das schlechte Wetter hatte die gute Nebenwirkung, dass die Ziele nicht allzu stark von Touristen belagert waren. Leider bekamen wir den größten Schutt nach ca. 15km ab und mussten Unterschlupf auf ein Getränk in einem Landgasthof suchen. Wie sich herausstellte ein 5-Sterne-Haus, in welchem aber die irische Gastfreundschaft groß geschrieben wurde, denn anstatt bei zwei durchnässten Wanderern die Nase zu rümpfen (was in Deutschland sicher passiert wäre), wurden wir freundlich willkommen geheißen, bedient und unterhalten. Am Abend nach dieser (Tor-)Tour verschlug es uns dann natürlich ins Killarney Brewing.

Tags darauf ging es dann mit dem Auto nach Kenmare, einem knuffigen Touristenstädtchen, hauptsächlich bekannt durch den dortigen Steinkreis. Hier ließ uns das Wetter nicht im Stich, wir genossen Tea for Two im Freien und ließen uns am kleinen Hafen von der Sonne verwöhnen. Einzig die Fahrt hin und zurück war etwas abenteuerlich. Den irischen Straßen werde ich noch ein ganzes Kapitel widmen, seid schon mal gespannt. Zurück in Killarney spazierten wir noch durch Killarney House and Gardens, einer wunderschönen Parkanlage, zu Ross Castle, einer Burgruine am Ufer des Lough Leane. Abendessen vorzüglich in Murphys Bar and Restaurant und der Absacker im Killarney Brewing (wo sonst?).

Stay tuned

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