London Calling – 2?th Anniversary Edition

Ich bin mittlerweile in dem Alter, in welchem meine bevorzugten Music-Acts (ja, die 80er) Jubiläums-Editionen ihrer Erstlingswerke herausbringen. Natürlich richtig teuer, auf 180g Vinyl und mit jeder Menge Bonus-Schnickschnack. Hierzu habe ich ja auch bereits einige Beiträge verfasst. In diesem Beitrag geht es aber gar nicht um Musik, sondern ums Reisen – und zwar nach London. Gemeinsam mit meinem lieben Freund Holger (aka The Incredible Holg) und unseren Gattinnen waren wir im vorigen Jahrtausend mehrere Jahre hintereinander auf Kurztrip nach London, meine Frau und ich letztmalig im Jahr 2000, bevor dann der Nachwuchs kam. So ist es also für uns beide eine 23th Anniversary Edition, und für uns im Viererpack müsste es (nach intensiven Nachforschungen in den Archiven) die 28th Anniversary Edition sein. Oder, vereinfacht gesagt: Zwei ältere Ehepaare waren nach über 20 Jahren wieder einmal in London.

So ging es also in aller Frühe los mit dem Flug nach London City (LCY), der auch völlig reibungslos verlief, genau wie die Weiterfahrt in unser Hotel im East End. Wie sich herausstellte eine sehr gute Wahl, insbesondere wegen der guten Verbindungen überall hin und auch wegen der Lage, denn hier begegneten sich nicht nur Menschen aller Schichten, Altersgruppen und Geschlechter, sondern auch alte, schrabbelige Backsteinhäuser und moderne Glas- und Stahlkolosse, eine wirklich krasse Aussicht. Außerdem lagen einige unserer Ziele sogar in Laufweite, nämlich Spitalfields Market, Leadenhall Market (Winkelgasse), The Gherkin, aber auch die Tower Bridge, der Tower of London mit dem Themseufer und den St. Katherine Docks. Um es vorwegzunehmen, ich bin mit insgesamt 496 Fotos zurückgekehrt (natürlich inklusive Dubletten und Fehlschüsse) aber insbesondere an diesem Tag fand ich, gerade wegen der angesprochenen Kontraste, einfach Motive ohne Ende. Zum Tagesabschluss gab es dann noch lecker Fish&Chips und eine alternative Stadtführung zum Thema Jack the Ripper, allerdings ohne die übliche Glorifizierung des Massenmörders, sondern mit Blick und aus der Sicht der Opfer, sehr sehr interessant und gut recherchiert.

Am zweiten Tag ging es dann wieder über Tower Hill zum Themseufer und von dort mit dem Boot nach Greenwich. Die Themseboote sind übrigens ein Bestandteil von TfL (Transport for London), also sozusagen die Fluss-Subway. Greenwich ist wirklich sehr schön, aber wie so oft waren wir froh, nicht in der Hauptsaison da gewesen zu sein Es war so schon voll genug und gerade die Gegend rund um das Royal Observatory war belagert von hunderten deutscher Schüler, die alle auf der in England falschen Straßenseite liefen. Mittags trennten sich dann unsere Wege, da unsere Freunde unbedingt zu Harrods und zu Hamleys (einem Spielwarenladen) wollten; beides Ziele, die ich gerne weiträumig meide. Alternativ statteten meine Frau und ich der Tate Modern einen Kurzbesuch ab. Auch wenn ich nichts von moderner Kunst verstehe, ist es eine faszinierende Location, in die man problemlos mehrere Tage investieren kann. Danach ging es für uns dann in die Nähe von Covent Garden, wo wir in einem gemütlichen Pub erst einmal unseren Flüssigkeitshaushalt auf Vordermann brachten, bevor wir dann, wieder als Quartett, in der Brick Lane ein vorzügliches indisches Essen zu uns nahmen und den Abend dann in der Hotelbar bei Bier und Gin-Tonic beendeten.

Tag 3 stand schon im Zeichen unserer bevorstehenden Abreise, weswegen wir als alleiniges Ziel den berühmten Camden Market auserkoren hatten. Obwohl wir relativ früh dort ankamen und das Wetter sehr wechselhaft war, war es dort schon „jam-packed“, also richtig voll. Aber trotz des riesigen Touristenstroms ist der Markt (eigentlich handelt es sich um mehrere, nebeneinander liegende) ein absolutes Erlebnis. Hier findet sich alles, was der Kontinentaleuropäer mit den skurrilen Inselbewohnern verbindet, inklusive des letzten Punk. Darüber hinaus ist das Angebot an Streetfood gigantisch und dessen Qualität vorzüglich. Bei den Preisen aber schlackern einem die Ohren, was aber nicht anders zu erwarten war.

Der anschließende Weg zum Flughafen mit Tube und DLR (Docklands Light Railway) verlief so glatt, dass wir richtig früh ankamen und auch die Sicherheitskontrollen keine Warteschlangen hatten. Beinahe war alles zu schön, um wahr zu sein, bis dann, währen ich mein letztes Pint Bier genoss, die Nachricht kam, dass unser Heimflug gecancelt ist. Irgendwann wurde es dann um uns herum unruhig und alle Fluggäste nach Frankfurt wurden an ein Gate gerufen, um die Umbuchungen zu empfangen. Aber, was soll ich sagen, wir hatten wieder Glück und wurden alle vier auf die nächste Lufthansa-Maschine umgebucht. Vielen anderen erging es da deutlich schlechter, z. B. mit Umbuchungen über Zürich und Übernachtung. Der Folgeflug war dann zwar auch verspätet, was uns aber ziemlich egal war. Gegen 23:00 Uhr waren wir dann endgültig zuhause angekommen. Hätten wir das mit dem Flugausfall vorher gewusst, hätten wir sicher noch umdisponiert und die „gewonnenen“ Stunden sinnvoll verbracht – im Pub!

CU

P.S. Wie üblich zum Schluß mit Foto-Equipment. Diesmal kam meine Leica Q2 zum Einsatz und die Ergebnisse haben mich absolut begeistert. Leider sind die Fotos hier im Blog deutlich verkleinert, aber vielleicht kommt trotzdem noch etwas der herausragenden Qualität zur Geltung. Ihr solltet mal die Originale in voller 47 Megapixel-Glory sehen!

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